Restoration of Drawings and Watercolour

paintings by Heinrich Bürkel (1802-1869)


Hai-Yen Hua ,1996 ,Vortrag, Stadt Pirmasens

Heinrich Buerkel 出生於 1802 年德國的 Pirmasens一個農家,從小就顯出繪畫天分,十八歲時到慕尼黑考藝術學院,當時的學院派畫風以歷史主題為主流。他的風格自由與潮流不合,於是被拒於門外。從此他決心自己學習,每天到各畫廊去描繪各大師的傑作,在 Bayer 四處山區寫生。1829 年起多次到義大利做短期或長期的逗留,漸漸的形成了自己的風格,也能以繪畫維持生活。1843 年成為 Dresden-Wien 學院的榮譽會員,1851 起在美國、倫敦、巴黎開個展,晚年也成為慕尼黑藝術學院的榮譽會員.他的繪畫多為風景、人物速寫、生活小景為主, 從 1992 年起,東西文物修復中心陸續修復他的鉛筆畫、水彩、紙上油畫。1996 年、1999 年 Pirmasens 市政府曾辦過兩次 Buerkel 作品修復後展覽,邀請敝人在開幕典禮作兩場演講,解說修復過程。2002 年在該城舉辦一畫家 200 年誕辰紀念大展,展出他重要作品。除了鉛筆畫,並有 50 張油畫的展出。


Sehr geehrte meine Damen und Herren

Vielen Dank, dass ich heute zum zweiten Mal zu Ihnen hier in Pirmasens sprechen kann und ganz besonderen Dank für Ihr zahlreiches Erscheinen. Es ist mir eine besondere Ehre, im Geburtsort von Heinrich Bürkel über die Restaurierung seiner Zeichnungen und Aquarelle zu berichten.

Darf ich Ihnen zuerst einen kleinen Einblick in meine Werkstatt geben und Ihnen dabei an ausgewählten Beispielen der hier ausgestellten Exponate die typischen Schäden erläutern, durch die eine Restaurierung notwendig wird.

Vor 17 Jahren habe ich in Deutschland eine Werkstatt gegründet, in der ich Kunstwerke aus verschiedenen Kulturkreisen vom Mittelalter bis zur Moderne restauriere. Dabei kombiniere ich europäische und asiatische Techniken.

Ich bin öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Kunst auf Papier und Textilien und beurteile Zustand der Kunstwerke und deren Restaurierung. In den vielen Jahren habe ich auch Unterricht gegeben z. B. in München, Wien, der Schweiz, China und Taiwan.

Jetzt möchte ich Ihnen meine Werkstatt vorstellen: Die Einrichtung sowie ein großer Teil der Apparate wurden selbst entwickelt und hergestellt. Hierzu sind auch einige Publikationen erschienen.
Eine Restaurierwerkstatt benötigt einen großen Raum und viel Platz.

Zum einen werden stets mehrere Kunstwerke gleichzeitig bearbeitet. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten sind oft mehrere Ruhepausen notwendig. Zum anderen bearbeite ich viele großformatige Kunstwerke.

Bei der Arbeit benötigt man natürliches Licht aus Norden und Süden. Außerdem brauchen wir kaltes Kunstlicht, damit die Farben gut beurteilt werden können. Außerdem werden konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur benötigt. Darum ist die Werkstatt großflächig mit Fußbodenheizung ausgestattet.

Ferner muß ein großes Lager für verschiedene alte und neue Papiere vorhanden sein.
Alte Papiere werden z. B. benötigt, um die Fehlstellen in den historischen Kunstwerken zu ergänzen.

Hier sind die Werkzeuge, die wir benötigen:
‧ Die verschiedenen Pinsel
‧ Die Messer und Skalpelle

Diese große Presse ist für großformatige Papiere. Vor allem wird sie für maschinell hergestellte Papiere eingesetzt. Ich kombiniere oft die beiden Methoden zum Glätten und Trocknen.

Um Papier zu flicken, also Fehlstellen und Risse zu schließen und zwei Papiere zusammenzukleben, benutzen wir nur selbstgekochte Weizenstärke. Mit dieser Methode hat man immerhin über 1000 Jahre positive Erfahrungen gesammelt. Dieses Bindemittel kann mit Feuchtigkeit wieder reversibel entfernen werden, ohne daß organische Lösungsmittel eingesetzt werden müssen. Hier möchte ich Ihnen die aufwendige Prozedur der Herstellung dieses Kleisters zeigen. Hier ist ein Apparat um Weizenstärke mit Wasser zu Kleister zu verkochen. Dies dauert drei Stunden. Der so hergestellte Kleister wird dann wie Konfitüre im Glas für einige Monate aufbewahrt. Bevor wir ihn benutzen, wird er in einem Holzgestell gepresst und im Mörser geschlagen. Hierdurch wird die Bindekraft wieder aktiviert. Danach wird der Kleister gesiebt, damit er feinkörnig wird. Je nach Anwendung mischen wir diese Masse mit bestimmten Mengen von Wasser, so daß die Konsistenz zwischen milchig bis geleeartig ist.

Die Arbeit des Restaurators hat zwei Seiten. Die eine Seite ist die handwerkliche, das manuelle Können. Hier ähnelt die Arbeit der des Chirurgen, der einen kranken Patienten vor sich hat, und der keinen Fehler machen darf. Jeder Arbeitsschritt muß wohl überlegt sein. Jeder Handgriff muß sitzen:

—Der Restaurator muß dabei die handwerklichen Methoden von damals und von heute kennen und  

   beherrschen.
—Er muß viel Geduld aufbringen
—Er muß sich im Umgang mit Chemikalien und biologisch aktiven Stoffen auskennen.
—Und er braucht schließlich eine Reihe von Apparaten und Gerätschaften

Die andere Seite ist die intellektuelle und kunstgeschichtliche. Der Restaurator muß sich intensiv mit dem Künstler und seinem Werk auseinandersetzen. Ja, er muß sich in den Künstler hineinversetzen. Gleichzeitig lernt er beim Restaurieren die Technik und den Stil des Künstlers besser kennen als bei anderen Gelegenheiten. Er hat einen intensiven Kontakt zum Künstler aufgebaut.

—Der Restaurator muß also das Kunstwerk, seine Zeit und seine Entstehungsgeschichte verstehen und sich eindenken und einfühlen können.
—Er muß mit einem hohen ethischen Standard arbeiten, denn die Qualität einer Restaurierung zeigt sich oft erst nach Jahren.
—Notwendig ist eine gute künstlerische Ausbildung, um dem hohen künstlerischen Niveau der Kunstwerke aus Museen gerecht zu werden.

Darf ich Ihnen nun erläutern, warum Papier kaputt geht.

Papier ist ein Vlies aus:Cellulose, Füllstoffen und Leimung.
Papier wird heutzutage meistens aus Holz hergestellt.

Reste ligninhaltiger Verbindungen aus dem Holz bilden jedoch mit Licht und dem Sauerstoff der Luft farbige Nebenprodukte. Dies führt zu einer langsamen Verfärbung des Kunstwerkes, die nur durch Bleichen wieder entfernt werden kann.

Besonders problematisch ist es, wenn das Bild mit Pappe hinterlegt ist. Pappe enthält im Gegensatz zu Papier noch besonders viel Lignin. Gelbe Farbstoffe aus der Pappe wandern nun langsam in das daraufliegende Papier.

Auf dem Dia sehen Sie einige Zeichnungen. Sie sind auf lignin- und säurehaltige Holzpappe geklebt. Das war damals vom Sammler gut gemeint. Er wollte eine direkte Berührung des Kunstwerkes mit der Hand vermeiden. Was der Sammler damals nicht wußte ist, daß sich nach einigen Jahren das Lignin und die Säure auf die Rückseite des Bildes übertragen und das Bild schädigen würde.

Hier sehen Sie das stark vergilbte Bild „Franziskaner「. Nur in der Mitte und an den Rändern sind helle Streifen. Vergilbung wird durch Licht und Lignin verursacht.

Der hellen Streifen in der Mitte ist gut zu erkennen. Betrachtet man die Rückseite sieht man, daß ein Riß mit einem Papierstreifen geflickt wurde. Er hat verhindert, daß das Lignin direkt mit dem Papier in Berührung kam und dadurch ist diese Stelle nicht so stark vergilbt.

Die hellen Stellen an den Rändern waren durch ein Passepartout bedeckt (und dadurch vor Licht geschützt).

Nach der Restaurierung haben wir alle Bilder in Passepartouts aus säurefreiem Museumskarton aufbewahrt.

Hier zeige ich Ihnen zwei Landschaftsbilder, die auf Pergament gezeichnet sind. Die Restaurierung von Pergamentpapier ehört zu den schwierigsten Aufgaben, weil es durch seine Herstellung den Papiercharakter verloren hat.

Diese beiden Zeichnungen sind gefaltet, stark vergilbt und durch einen Wasserschaden von Schimmel befallen.

Hier sehen Sie die beiden Zeichnungen vor und nach der Restaurierung

Bürkel ist ein großartiger Zeichner. Bei der Porträtzeichnung können wir sehen, wie sensibel und doch gleichzeitig sicher seine Strichführung ist. Neben Stil und Zeichentechnik zeichnen sich seine Porträts durch seine Einfühlung in die Charaktere und der Ausstrahlung aus.

Hier sehen Sie: :„Tiroler Mädchen「. Sie sehen die beschmutze Vorderseite, die voller Stockflecken ist. Hier sehen Sie einen großen violetten Stempel auf der Rückseite. Diese Stempelfarbe ist in Wasser und Lösungsmittel löslich und kann sich auf der Vorderseite durchschlagen.

Hier sehen Sie die Rückseite des Bildes. Sie ist stark vergilbt. Das Ligninhaltige Papier wird heute nicht mehr verwendet. Heute benutzen wir säurefreies Papier.

Jetzt möchte ich meinen Vortrag mit diesem Tiroler Mädchen Porträt schließen.

Ich möchte mich noch einmal bei der Stadt Pirmasens bedanken, daß ich die Gelegenheit hatte, diese einmaligen, wunderbaren Bilder von Heinrich Bürkel restaurieren zu dürfen. Es war ein großes Erlebnis für mich. Vor allem Frau Wittmer und Frau Mauer möchte ich nochmals herzlich danken, daß Sie mich bei dieser Aufgabe so freundlich unterstützt und begleitet haben.

Meine Damen und Herren,

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Hai-Yen Hua
Primasens, 06.03.1999


Beim Restaurieren wechseln Naß- und Trockenbehandlung miteinander ab. Also benötigt man auch

einen Naß- und einen Trockenraum.

Bitte folgen Sie mir nun in den Naßraum. Hier werden die Arbeiten ausgeführt, die Wasser und Lösungsmittel benötigen und die Reinigungsarbeiten sind. Dies ist ein kleines Wirbelbett, in dem hartes Wasser zum Neutralisieren von Papier hergestellt wird. Der pH-Wert von vielen Kunstwerken auf Papierbasis sinkt durch falsche Lagerung und Umweltbedingungen auf einen Wert unter 7. Das bedeutet, dass das Papier sauer wird und die Zersetzung beschleunigt wird.

Dies ist ein Vakuumtisch. Er dient zur schonenden Reinigung von Kunstwerken. Man legt ein Bild auf eine feine Siebplatte aus Stahl – wie sie zur Herstellung von Papier verwendet wird. Dann erzeugt man mit einer Wasserringpumpe ein Vakuum und befeuchtet das Kunstwerk. Das schmutzhaltige Wasser wird durch das angelegte Vakuum sofort nach unten abgesaugt. Schmutz und Vergilbungen werden ausgewaschen, ohne daß die Malfarbe verläuft. Es kann auch eine Plexiglashaube über den ganzen Tisch gestülpt werden, innerhalb derer ein feindisperser Wassernebel erzeugt wird. Das ganze besonders empfindliche Bild kann so schonend eingeweicht und gereinigt werden.


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